







Abendessen im Weinberg
Habt Ihr Lust auf Genuss ? Dann solltet Ihr Euch die Route der Genüsse im Dreiländereck Franken, Hessen und Baden anschauen. Wir waren dort unterwegs und haben Genussvolles für alle Sinne entdeckt. Die Route der Genüsse ist eine der jüngsten Ferienstraßen Deutschlands. Sie erschließt eine Welt voller Genuss für Augen, Ohren, Gaumen und Nase. Die Route verläuft von Aschaffenburg den Main entlang über Miltenberg und Wertheim bis nach Würzburg. Außerdem gehört die Region an der Tauber bis nach Auernhofen bei Rothenburg ob der Tauber dazu.

Butterbrezel und Schinkenbrote im Kloster Bronnbach
Lust auf Genuss für alle Sinne ?
Dass Genuss nicht nur etwas ist, das der Gaumen und der Magen bestimmt, haben wir auf unserer Reise entlang der Route der Genüsse erfahren. Genuss für die Augen ist, einen besonders schönen Ausblick auf sich wirken zu lassen. Außerdem ist es ein Genuss für die Ohren, der Stille in einem alten Kloster zu lauschen. Es gibt Düfte, die einem Wohlbefinden vermitteln. Die Liste genussvoller Erlebnisse ist lang. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam. Unsere Sinne gehen mit einem Gefühl des Wohlseins aus der Begegnung hervor. Das und mehr erwartete uns auf unserer Reise durch Main-, Tauber- und Churfranken:
Genuss für den Gaumen
Die meisten denken bei „Genuss“ zuallererst an Wohlbefinden für den Gaumen. Natürlich auch wir. Solche Genüsse hat die Region um Main und Tauber in reichem Maße zu bieten. Einige davon haben wir auf unserer Reise entlang der Route der Genüsse kennen gelernt.

Oliven aus Sizilien
Weinverkostung in der Steillage Satzenheim
Als Weintrinker und Freunde guten Essens lieben wir Erlebnisse, die uns Weine und Kulinarik, Winzer und Köche näher bringen. Auf dieser Reise hatten wir das Glück, an einer Weinverkostung und einem Abendessen im Weinberg teilzunehmen. Nirgendwo schmeckt der Wein besser als dort, wo er wächst. Das Weingut Alte Grafschaft in Kreuzwertheim baut seit über 400 Jahren Wein an. In der Steillage Satzenheim, die zum Weingut gehört, ist keine maschinelle Bearbeitung möglich. Dazu sind die Terrassen zu steil. Der Wein in diesen Lagen wird fast nur in Handarbeit gewonnen. Und das schmeckt man! Der Wein, den wir mit einem schönen Ausblick auf Kloster Bronnbach kosten, ist ausgesprochen subtil. Er lässt die Einflüsse des Mikroklimas erkennen, das an den steilen Hängen von Satzenheim herrscht.

Weinverkostung im Weinberg
Abendessen in den Weinbergen des Weinguts Schlör
Ganz anders sind dagegen die sanft gewellten Weinberge oberhalb des Klosters Bronnbach, die zum Weingut Schlör gehören. Hier treffen wir uns mit Weinliebhabern zu einem Abendessen an einem lauen Hochsommerabend. Kein Autogeräusch stört die Stille in den Weinbergen. Die einzigen Lichter, die wir nach der Dämmerung in der Ferne sehen, sind die Lampen im Kloster Bronnbach. Sonst sieht man nur Wald und Wein, soweit das Auge reicht. Sternekoch Ralf Kronmüller (ein Michelin-Stern) aus dem Stadtpalais in Wertheim serviert uns Grillspezialitäten. Dazu gibt’s frisches Brot und köstliche, saftige Oliven aus Sizilien. Diese erntet Filippo Pizzos Familie auf den eigenen Olivenhainen. Dazu verkosten wir einen tollen Wein nach dem anderen. Kein Wunder! Konrad Schlörs Weine werden schon lange mit Preisen überhäuft. Er zählt heute zu den besten Winzern Deutschland. Ein Abend, den wir nicht so schnell vergessen werden!

Schön, so ein Abendessen im Weinberg
Ein Kräutermenü im Gasthaus zur Krone
Im kleinen Ort Großheubach am Main erwartet uns am nächsten Abend ein Kräutermenü mit regionalen Spezialitäten. Gekocht wird mit Zutaten aus der Region und aus der familieneigenen Metzgerei. Dazu serviert die Ehefrau des Chefs, Sommelière Niki Restel, passende Weine aus der Region. Unser Abend in Großheubach wird so zu einem echten Feinschmecker-Erlebnis. Anschließend kosten wir uns durch die köstlichen Brände von Michael Mayer. Er brennt diese aus außergewöhnlichen Zutaten. Mayers Edelbrennerei „Destilleum“ entstand aus einem Hobby heraus. Er erzählt, dass er schon als Teenager mit dem Brennen von Obstbränden begann. Heute destilliert er von Kräutern über Obstsorten bis hin zu chinesischem Zitronengras und Ingwer alles. Was daraus entsteht, schmeckt einfach köstlich. Besonders sympathisch ist uns, dass Michael Mayer trotz der zahlreichen Preise, die er erhalten hat, geerdet ist. Massenproduktion interessiert ihn nicht. Viel wichtiger ist ihm die Qualität seiner Produkte, und die ist exzellent.

Abendessen im Gasthof zur Krone
Kaffeespezialitäten im Kaffeeraum in Wertheim
So eine Tasse Kaffee zwischendurch liebe ich. Da lasse ich alles stehen und liegen und gönne mir eine Pause zur Entspannung. Eine Tasse Kaffee zu schlürfen und meinen Gedanken nachhängen, hilft mir, neue Ideen zu sammeln. Daher sind mir meine Kaffeepausen heilig. Das kleine Stehcafé „Kaffeeraum“ in Wertheim ist so ein Ort, an dem ich mir gerne eine Pause gönne. Schon beim Eintritt ins Café strömen mir die Aromen toller Kaffeesorten entgegen. Da kann ich einfach nicht widerstehen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings der Kaffee aus Lupinen. Dieser wird auf dem Biolandhof Klein produziert. Er mag Veganern schmecken, ist aber nicht so meins. Mir sind Kaffees aus Arabica-Bohnen mit ihrem starken Aroma lieber.

Eine Tasse Espresso macht Lust auf Genuss
Düfte machen Lust auf Genuss für die Nase
Angenehme Gerüche und Düfte sorgen genauso für Wohlbefinden wie Dinge, die gut schmecken. Auch solche Erlebnisse gibt es auf der Route der Genüsse zu entdecken:

Die beiden Damen vom Cremetöpfchen
Ein eigens für Wertheim kreiertes Parfum
Zwei junge Damen aus Wertheim ließen sich etwas einfallen: Melanie Hemberger und Nadja Langguth betreiben das „Cremetöpfchen“. Dabei handelt es sich um einen Concept Store, in dem sich vor allem Damen wohlfühlen dürften. Neben hochwertiger Damenmode gibt’s geschmackvolle Accessoires, Kosmetik, Pflege und Behandlungen. Ihre kleine Welt der schönen Dinge krönten die beiden Unternehmerinnen mit einem eigenen Parfum: „From Wertheim with Love“ nennen sie ihre Duftkreationen. Eine liebliche und eine herbere Version spricht sowohl Frauen als auch Männer an.

Kräuter riechen und schmecken
Lust auf Genuss macht ein Besuch im Churfranken-Kräutergarten bei Erlenbach. Der bietet sich bei einer Wanderung auf dem Fränkischen Rotwein-Wanderweg an, der direkt daran vorbeiführt. Auf Terrassen kann man sich durch die verschiedensten Kräuterarten schmecken und riechen. Außerdem stehen sie jedermann für die eigene Küche zur Verfügung. Jeder darf sich dort bedienen. Habt Ihr schon einmal eine Fenchel-Agastache gerochen? Und wusstet Ihr, dass es verschiedene Thymiane gibt? Wir erfahren das von einem ausgesprochenen Kräuterspezialisten. Kräuterbuchautor Engelbert Kötter führt uns bei unserem Abendessen im Gasthof zur Krone eindrucksvoll vor, wie Kräuter schmecken und riechen.
Lust auf Genuss für Augen und Ohren

Kloster Bronnbach
Kultur und Geschichte in Kloster Bronnbach
Mit einem Fest für Augen und Ohren beginnt unsere Reise: im Taubertal liegt die frühere Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach. Im Bursariat des Klosters verbringen wir die erste Nacht unserer Reise. Unser Zimmer erinnert mit seiner kargen Einrichtung an klösterliche Entsagung. Umso mehr genießen wir die nächtliche Stille, die in dieser klösterlichen Abgeschiedenheit herrscht. Ganz anders dagegen sind die Eindrücke, die das Kloster selbst hinterlässt: beeindruckend ist die romanische Kirche mit ihren reich geschmückten, barocken Altären. Idyllisch und einladend wirkt der gotische Kreuzgang. Außerdem besitzt das Kloster eine Vinothek im ehemaligen Cellarium, in dem man die Weine kosten kann.

Wertheim
Die Ferienregion Wertheim
Ein weiterer Augenschmaus ist der Blick vom Spitzen Turm in Wertheim. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf den Main, auf dem reger Schiffsverkehr herrscht. Dazu gehören Flusskreuzfahrtschiffe, die regelmäßig in Wertheim anlegen und ihre Passagiere in die Stadt entlassen. Die meisten Flusspassagiere nehmen die kleine Bahn für die Fahrt zur Burgruine. Wir dagegen machen uns auf zum Rundgang durch die hübsche Altstadt von Wertheim.
Das Atelier Schwab in Wertheim
Unbedingt einen Besuch wert ist die kleine, aber feine Kunstgalerie im Atelier Schwab in Wertheim. Auf halber Höhe des Burgbergs befindet sie sich in den ehemaligen Diensträumen der Fürstlichen Verwaltung. Der Wertheimer Künstler Johannes Schwab schafft hier ein immer neues stilvolles Ambiente für Ausstellungen internationaler, zeitgenössischer Kunst und von Design-Unikaten. Bei unserem Besuch zeigt uns Johannes Schwab Skulpturen von Ottmar Hörl und Werke anderer Künstler. Für ihre Ausstellungen gestaltet er regelmäßig und eigenhändig die Räume seiner Galerie neu. Besonders beeindruckt hat uns, mit welcher Begeisterung sich Johannes Schwab seiner Aufgabe widmet.

Henneburg in Stadtprozelten
Historisches auf der Henneburg
Am nächsten Tag geht unsere Reise weiter zur Burgruine Henneburg. Komplett ist sie nicht mehr erhalten, die frühere Stauferburg. Aber ein Burgfried, die Zugbrücke und Schießscharten in ihren Außenmauern lassen erahnen, dass sie einst zur Verteidigung errichtet wurde. Liest man jedoch über die Geschichte der Burg, erfährt man schnell, dass sie keine große strategische Bedeutung hatte. Vielmehr wurde sie dem Verfall überlassen. Das ist sicher einer der Gründe, warum sie heute noch so gut erhalten ist. Zahlreiche schöne Ausblicke auf den Main und die Umgebung lohnen den Besuch. Wir können uns daran jedenfalls gar nicht sattsehen.

St. Martinskapelle in Bürgstadt
Frankens älteste Kapelle in Bürgstadt
Ein Genuss für die Augen ist die St. Martinskapelle in Bürgstadt. Aufgrund von Radiokarbonmessungen weiß man, dass die Kapelle im 10. Jahrhundert gebaut wurde. Sie ist im Inneren völlig mit Bilderzyklen bemalt. Außerdem soll die Kreuzigungsgruppe über dem Altarraum aus der Schule Tilman Riemenschneiders stammen. Uns hat die kleine Kapelle auf jeden Fall sehr beeindruckt. Sie ist gewöhnlich abgeschlossen. Wenn Ihr sie besichtigen wollt, bekommt Ihr den Schlüssel in der Gärtnerei Kling, Martinsgasse 22.

Fachwerk in Miltenberg
Fachwerkidyll in Miltenberg
Ein Highlight der Fachwerkarchitektur ist die Stadt Miltenberg am Main, die ebenfalls an der Route der Genüsse liegt. Bereits im Mai haben wir Miltenberg besucht. Mit ihrem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbild ist sie ein ganz besonderer Augenschmaus. Unsere Lust auf Genuss für die Augen wird hier mehr als zufrieden gestellt.
Petars Video macht Lust auf Genuss entlang der Route der Genüsse. Vielleicht regt es Euch ja dazu an, diese selbst einmal zu erkunden? Weitere Informationen über die Route der Genüsse gibt’s online. Dort könnt Ihr Euch auch den Genussführer für diese Strecke bestellen. Oder Ihr holt ihn Euch in einem der teilnehmenden Betriebe.
Reiseorganisation
Anreise mit Flugzeug, Auto und Bahn
Der nächstgelegene Flughafen ist Frankfurt. Möglich ist ebenfalls die Anreise per Bahn nach Miltenberg (Fahrplan und Buchung*). Außerdem fahren Fernbusse* nach Würzburg. Von dort könnt Ihr einen Mietwagen mieten.
Mietwagen:
Günstige Mietwagen – schnell und einfach buchen!*
Unterkünfte an der Route der Genüsse
Hotels und Unterkünfte in Miltenberg und Umgebung* könnt Ihr über unseren Partner booking.com buchen. Übernachtet haben wir im Bursariat des Klosters Bronnbach und im Adler Landhotel in Bürgstadt*. Dort kann man übrigens ebenfalls hervorragend essen. Dazu gibt’s Weine vom Weingut Hench und Brot von der Bäckerei Hench. Außerdem bietet Wertheim verschiedene Unterkünfte*.
Quelle: eigene Recherche vor Ort. Wir bedanken uns für die Einladung zu dieser Reise bei Mainland Miltenberg – Churfranken e.V. und bei Tourismus Wertheim. Unsere Meinung bleibt, wie immer, unsere eigene.
Text: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
Fotos: © Copyright Monika Fuchs, TravelWorldOnline
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